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Bioret's Boden-Vielfalt - Kieselsteine beeinträchtigen die Sohlengesundheit #4

In der Milchviehhaltung steht die Lahmheit nach Unfruchtbarkeit und Mastitis an dritter Stelle der schädlichsten Krankheiten. Dies ist unter anderem neben dem Verzicht auf Weidehaltung auch auf zunehmende Herdengrößen zurückzuführen, welche die genaue Überwachung jedes einzelnen Tieres erschweren. Einblicke in die Problematik gibt Luca Fabozzi, Schweizer Tierarzt und Experte bei der unabhängigen Beratungsfirma Farmconsult. Durch seine fast 25-jährige Erfahrung an der Seite von Landwirten und Erkenntnisse aus der Praxis gibt er Tipps für ein optimiertes Herdenmanagement.

Lahmheit bei Kühen: die Meinung des Tierarztes
 

  • Lahmheit ist die häufigste Ursache für eine frühzeitige Schlachtung in Frankreich. Aus welchen Gründen ist die Klauengesundheit der Kühe ein wichtiges Thema für die Landwirte?

Die Klauen der Kühe bedürfen aus zwei Gründen die besondere Aufmerksamkeit das Landwirtes, noch bevor er eine Lahmheit bemerkt. Erstens gibt es oft ein Ungleichgewicht zwischen dem Wachstum (durchschnittlich 5 mm/Monat) und der Abnutzung der Klauen. Dies hängt im wesentlichen von der verwendeten Lauffläche ab (Art des Bodens im Stall, Zugang oder Nichtzugang zur Weide). Die Rolle des Landwirts besteht also darin, das richtige Gleichgewicht durch das sogenannte funktionelle Trimmen (idealerweise zweimal pro Jahr) aufrechtzuerhalten.

Zweitens ist eine beginnende Lahmheit oft schwer zu erkennen. Nicht selten bemerkt der Landwirt die Lahmheit erst, wenn sie bereits auf Stufe 3 oder 4 fortgeschritten ist (Lahmheitsscore von 1 bis 5 nach internationalem Standard, Score 5 ist oft unheilbar und führt zur Ausmusterung). Dabei ist zu beachten, dass eine Lahmheit umso schwieriger zu behandeln ist, je später sie diagnostiziert wird.

  • Was sind die äußeren Ursachen für Lahmheit? Spielen Steine auf dem Boden eine Rolle?

Lahmheiten stehen in direktem Zusammenhang mit den Lebensbedingungen in der Tierhaltung. Langes Stehen ist für die Kuh nicht natürlich. Im Stall gilt dies umso mehr, wenn der Boden hart und abrasiv ist, was eine Quelle für Hyperplasie (übermäßiges Klauenwachstum) und Sohlenstauung ist.

Auch in den Ställen können Steine die Klauen verletzen. Sie sind im Silofutter allgegenwärtig und gelangen über die Ausscheidungen der Kühe in den Stall. Verletzten sich die Kühe durch diese Kieselsteine an der Sohle, entzündet sich die Wunde durch die Bakterien auf dem Boden schnell. Daher ist die Stallhygiene in dieser Hinsicht von entscheidender Bedeutung.

  • Der Bodenbelag in Gebäuden kann also ein Schlüsselfaktor bei der Vermeidung von Lahmheiten sein?

In Verbindung mit einer Gesamtstrategie zur Überwachung und Betreuung der Herde trägt die optimale Gestaltung der Stallumgebung natürlich dazu bei, Lahmheitsprobleme zu begrenzen. Der rutschfeste Bodenbelag Magellan von Bioret Agri berücksichtigt die oben erwähnten Aspekte in vielerlei Hinsicht. Er bietet eine weiche Bodenbeschaffenheit, ermöglicht Kieselsteinen in sein Rillenprofil zu fallen und sichert die Sauberkeit des Gebäudes. Auch der Abfluss des Urins durch das Drainageprofil des Bodenbelags ist unter diesem Gesichtspunkt besonders förderlich, da Ammoniak sehr aggressiv auf die Sohle wirkt. Auf einem unebenen Boden kommt es häufig zu Staunässe - ein Keimherd für Bakterien. Mit dem Laufgangbelag Magellan verschwindet dieses Problem vollständig. Der "Grip", die Rutschfestigkeit, begrenzt auch das Ausrutschen, welche oft ursächlich für Lahmheiten ist. Im Allgemeinen berücksichtigt das Unternehmen Bioret Agri bei der Entwicklung seiner Produkte das Wohlbefinden der Tiere in hohem Maße.

Bei der Stallplanung kann man ebenfalls die Errichtung von Klauenbädern und die Installation eines leicht zugänglichen Klauenpflegestands berücksichtigen. Keine Lahmheit ist gleich. Um sie zu behandeln, muss man der Ursache der Lahmheit auf den Grund gehen. Und auch für die Behandlung der Lahmheit ist es notwendig, die Klauen der Kühe anheben zu können - anders wird sich die Versorgung nicht bewerkstelligen lassen.

  • Eine Lahmheit erkennen: Wie geht man vor?

Lahmheitssymptome lassen sich in der Bewegungsdynamik etwas leichter beurteilen. Die Kuh bewegt sich langsamer und setzt den schmerzenden Fuß weniger auf. Beim Stehen, z.B. am Fressgitter, sollte der Landwirt auf bestimmte Anzeichen achten, die auf eine Lahmheit hindeuten:

  • Die Kuh spreizt die Beine weiter, um den Druck auf die schmerzende Klaue zu verringern.
  • Die Rückenlinie ist gebogen, die Kuh hat einen "runden Rücken".
  • Sie hebt den Kopf, wenn sie den schmerzenden Fuß aufsetzt.

Diese Fehlfunktionen sind leichter zu erkennen, wenn die Herde regelmäßig überwacht wird und die Kühe sich ruhig auf einem stabilen, weichen Boden bewegen.

Mit Farmconsult begleitet Dr. Fabozzi die Landwirte unabhängig bei der Umsetzung ihrer Betriebsstrategie, in allen Fragen des Herdenmanagements und der Stalleinrichtung. Er ist mit den Produkten von Bioret Agri vertraut und sieht deren positive Auswirkungen auf die Gesundheit der Kühe und das Wohlergehen des Betriebs.

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