Die 5 Grundfreiheiten des Tierschutzes
Ein ein entsprechendes Gesetz vom 10. Juli 1976 definiert Tiere als "empfindungsfähige Wesen, die unter Bedingungen untergebracht werden müssen, die mit den biologischen Erfordernissen ihrer Art vereinbar sind". Aus diesem Grund umfasst der Tierschutz im internationalen Konsens seitdem fünf Grundfreiheiten, zu welchen jedes Tier Zugang haben muss:
- Freiheit von Hunger, Durst und/oder Fehlernährung - dank des freien Zugangs zu frischem Wasser und einer geeigneter Nahrung
- Freiheit von Unbehagen - durch eine geeignete Umgebung mit Schutzräumen und bequemen Ruhezonen
- Freiheit von Schmerzen, Verletzungen und Krankheiten - durch angemessene tierärztliche Behandlung von Krankheiten und Verletzungen sowie einer misshandlungsfreien Handhabung
- Freiheit von Angst und Leiden - durch Haltungsbedingungen, welche keine psychischen Leiden verursachen
- Freiheit zum Ausleben normalen Verhaltens - durch ausreichen Platzangebot und der Gesellschaft von Artgenossen
In der Tierhaltung ist die Einhaltung des Tierschutzes über die gesetzlichen Vorschriften hinaus eine Selbstverständlichkeit. Dies begründet sich zum einen aus dem Verantwortungsbewusstsein gegenüber den Tieren, welches die Leidenschaft für den Beruf mit sich bringt. Zum anderen jedoch ist es auch hinlänglich bekannt, dass Tiere unter artgerechten Bedingungen ihr genetisches Potenzial in Bezug auf Wachstum und Produktivität voll entfalten können.
Die Qualität des Stallbodens ist ein wichtiger Wohlfühlfaktor, der welcher Einfluss auf den Komfort und die Sauberkeit sowie auf die Vermeidung von Krankheiten und Verletzungen hat. Kühe mit gesunden Klauen sind länger produktiv und fruchtbarer. Dies wirkt sich positiv auf die wirtschaftlichen Ergebnisse aus.
Unzulängliche Böden sind zu abrasiv, rutschig oder feucht, und erhöhen das Risiko von Lahmheiten. Eine Lahmheit verursacht im Durchschnitt Kosten in Höhe von 250 €, zuzüglich der zusätzlichen Arbeitszeit für die Pflege des kranken Tieres. Darüber hinaus führen Schmerzen und eingeschränkte Bewegungsfreiheit zu einer geringeren Futteraufnahme, mit negativen Auswirkungen auf die Milchproduktion. Das Institut de l'Élevage (Institut für Viehzucht mit Sitz in Paris) schätzt, dass die Milchproduktion bei schwerer Lahmheit um bis zu 36 % sinkt. Zudem ist das Risiko eines vorzeitigen Abgangs um das Fünffache erhöht und es besteht ein 15-fach höheres Risiko für Fruchtbarkeitsprobleme. Entsprechend hoch sind die Einkommensverluste für den Züchter.
Investitionen in das Wohlbefinden haben eine gewinnbringende Rendite
Aufgrund von neuem, aber unzulänglich profilliertem Beton häuften sich bei den Kühen von Patrick Busnot, einem Züchter im Departement Calvados, Klauenprobleme und Lahmheiten. Angesichts des Ausmaßes der Schwierigkeiten beschlossen der Züchter und seine Partner, den Laufgangbelag Magellan zu verlegen. "Innerhalb einer Woche konnten wir einen positiven Effekt auf die Bewegungen der Tiere feststellen", erinnert sich der Züchter. "Zwar ist das Auslegen von Laufgangbelägen mit einem gewissen monetären Aufwand verbunden. Doch die gesteigerte Produktion durch weniger Lahmheiten und Verletzungen gleichen dies mehr als aus. Und für Hochleistungskühe ist das Wohlbefinden durch einen geeigneten Boden umso wichtiger. Wenn man will, dass sie maximal produzieren, muss man ihnen jeden erdenklichen Komfort bieten".
Im Betrieb Gaec Etang de la Roche in Marsac sur Don wurden auf 472 Quadratmetern Magellan Laufgangbeläge verlegt, um schlecht profillierten Beton abzudecken und das Problem der immer wiederkehrenden Lahmheiten bei dieser Herde von 180 Kühen zu lösen. "Die Kosten für den Laufgangbelag und die neuen Schieber belaufen sich auf 2 Cent pro Liter Milch", sagt Stéphane Roué. "Früher hatten wir 80 Lahmheiten pro Jahr. Durch die Reduktion dieser Zahl sparen wir Tierarztkosten und produzieren mehr Milch. Ich denke, dass sich diese Investition in zwei oder drei Jahren amortisiert haben wird".